
Die Klamm bietet gleichzeitig Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Das kühl-feuchte Mikroklima begünstigt das Wachstum von Moosen, Farnen und weiteren feuchtigkeitsliebenden Pflanzen. Die klaren, sauerstoffreichen Wasserläufe sind Heimat für Bachforellen und die Wasseramsel, einen spezialisierten Singvogel, der tauchend Insektenlarven und andere Kleintiere erbeutet und bevorzugt an schnell strömenden Gewässern brütet. Amphibien wie der Alpensalamander finden in feuchten Felsspalten sichere Verstecke. Mit etwas Glück lassen sich sogar Gämsen beobachten, die die steilen Hänge als Rückzugsgebiet nutzen.
Seit 1905 ist die Breitachklamm touristisch erschlossen und zieht jährlich rund 300.000 Besucher an. Gesicherte Stege und Brücken ermöglichen ein beeindruckendes Naturerlebnis und lenken gleichzeitig die Besucherströme, um sensible Bereiche zu schützen.
Um den nachhaltigen Tourismus und den Schutz von Tier- und Pflanzenwelt weiter zu stärken, gründete der Breitachklammverein im Frühjahr 2023 einen Nachhaltigkeitsausschuss. So verbindet die Breitachklamm eindrucksvolle Naturerlebnisse mit vorbildlicher Besucherlenkung und Naturschutz.

Die diesjährige Abstimmung lief vom 11. August bis 28. September online auf der Webseite der Heinz Sielmann Stiftung. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 26.643 Menschen an der Wahl teil. Am Ende war das Ergebnis eindeutig: Die Breitachklamm setzte sich mit einem komfortablen Vorsprung von 2.232 Stimmen, also mit 28,73 Prozent der Stimmen deutlich gegen acht weitere Naturschönheiten durch und holte den Titel „Naturwunder des Jahres 2025“ nach Bayern. Den zweiten Platz belegte der Blautopf in Baden-Württemberg mit 20,35 Prozent, gefolgt vom Wasserbaum bei Ockensen in Niedersachsen, der 13,49 Prozent der Stimmen erhielt.